Das beste Buch

Das beste Buch

Der #highfantasymonat Oktober von instagram.com/elin.nelier/ hat heute das Thema “BESTES BUCH”. “Der Herr der Ringe” wurde dabei vom Wettbewerb ausgeschlossen, damit interessantere Beiträge zusammenkommen. Nun habe ich etwas gemogelt: Ich habe mich für ein anderes allzu offensichtliches Buch entschieden. Wer das Auryn und die Wasser des Lebens auf meiner zeichnerischen Interpretation erkennt, der weiß auch schon, dass ich damit Michael Endes “Die unendliche Geschichte” meine, meiner Meinung nach das beste Buch überhaupt. Ich beschränke mich auf fünf Gründe:


✒Es ist eine klassische Heldenreise, bei der nicht weniger als das Schicksal einer ganzen Welt auf dem Spiel steht. Der Held wird im Verlauf seiner Reise bis zur Heimkehr von Grund auf verändert – kaum ein anderer Charakter verliert sich zunächst so sehr selbst wie Bastian Baltasar Bux. Freundschaft, Verrat, Schlachten, Verlust, Heilung, es ist alles geboten.

✒Während man immer tiefer in die Welt Phantásien eintaucht, durchquert man unvergessliche Landschaften wie den Nachtwald Perelín oder die Sümpfe der Traurigkeit, bevölkert von einigen der originellsten Wesen, die die Fantasyliteratur überhaupt zu bieten hat, wie etwa Ygramul, die Viele oder der Alte vom Wandernden Berge.

✒Die unendliche Geschichte ist ein gutes Beispiel für “Multiadressiertheit”, oder – noch weniger Deutsch – “All-Age-Literatur”. Ich werde nie vergessen, dass ich einst als Kind von einer Erwachsenen beim Lesen der unendlichen Geschichte “erwischt” wurde. Das würde ich noch nicht verstehen, teilte sie mir mit. Sie irrte sich. Ich verstand es anders als ich es als Teenager oder junger Erwachsener verstand, und jetzt verstehe ich es wieder anders. Es ist eines der wenigen Bücher, die immer wieder gerne lese, und jedes Mal schenkt es mir eine wertvolle Erfahrung.

✒Michal Ende spielt auf kreative Weise mit den Möglichkeiten des Mediums Buch, indem er den unterschiedlichen Schriftfarben bestimmte Bedeutungen zuweist, die über willkürlichen Design-Schnickschnack hinausgehen. Gleichzeitig thematisiert er das Thema Lesen selbst und stellt damit eine tiefe Verbindung zum Helden her. Indem er die Leser in eine ähnliche Situation versetzt, projiziert er die Geschichte “eine Stufe höher”, “nach außen”, so dass wir uns – man verzeihe mir das Neudeutsch – im Rahmen eines gepflegten Mindfuck fragen können, wer wohl uns gerade liest.

✒Zu guter Letzt: Das Buch ist UNGLAUBLICH SCHÖN! Aaaah, die Kapiteldeckblätter! Diese Initialen! Im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch! Schämen soll sich allerdings, wer die Neuausgaben verbrochen hat, in denen diese fehlen. Setzen, sechs. Dafür gibt es keine Entschuldigung, nur Ausreden.


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#schreibtober: Regen

#schreibtober: Regen

Textausschnitte zu 15 vorgegebenen Stichwörtern.

🌚 Dunkel ☠️ Knochen 🍃 Blatt✒️ Tinte 🤚🏽Hand🔆 Hell☁️ Wolken👁️ Auge🌧️ Regen🔪 Messer🖤 Schwarz🍂 Herbst💋 Lippe🌇 Abend🌌 Nacht

„Gerta Lökks, die Meisteralchimistin von Smöldergart, ist eine verschrobene ältere Dame mit Puderzuckergeruch und einer Vorliebe für Katzen, Hüte und gutes Essen. Wenn sie Professor Gidyon besucht, nennt sie ihn ‚Junge‘ und bringt ihm selbstgemachte Kürbismarmelade mit. Auch wenn das alles harmlos klingt, ich würde mich nicht mit ihr anlegen. Bei der letzten Belagerung von Ryslak war sie hier, um die Stadt zu verteidigen. Es gab einen Wolkenbruch, und sie hat den #Regen über Grinyuls Truppen in Säure verwandelt. Ich habe es nicht selbst gesehen, aber die, die es gesehen haben, meinten, ich sollte froh darüber sein. Unappetitliche Geschichte.“Virginia steckte sich andeutungsweise den Finger in den Hals und machte Würgegeräusche.

Schreibtober

Schreibtober

Danke an instagram.com/qatarcookie/ für die feine Idee namens #schreibtober – an 15 Tagen im Oktober Zitate aus unseren eigenen Werken zu einer Liste vorgegebener Stichwörter! Ich verkünde stolz: ALLE 15 finden sich in “Weltenretter”, sogar mehrfach – mit einer einzigen Ausnahme (“Regen” kommt nur einmal vor).

Ich war selbst neugierig auf meine Statistik. Das Zählen war dann doch nicht so einfach, weil die Wörter in unterschiedlichen Formen und Zusammensetzungen vorkommen und ich von Fall zu Fall entscheiden musste, ob ich das jeweilige Wort zähle oder nicht.
In einem Fall tauchen zwei Wörter der Liste gepaart auf: “tintenschwarz”.
Drei Wörter tauchten so häufig (mehr als hundertmal) auf, dass ich zu faul war, genauer zu analysieren, welche davon in die Statistik einfliessen sollen: “Hand”, “Nacht” und natürlich “Auge”.
Letzteres ist nicht überraschend, weil das mächtigste Artefakt der Welt Tavaruk “Das Auge des Likhen-Ra” genannt wird – darüber habe ich mich gestern unter #highfantasymonat ausgelassen.

Doch nun – voila – die Statistik:

🌚 Dunkel 8 (“Dunkelheit” mitgezählt: 38)

☠️ Knochen 5

🍃 Blatt 5

✒️ Tinte 2

🤚🏽Hand ***

🔆 Hell 8 (“Helligkeit” mitgezählt: 12)

☁️ Wolken 18

👁️ Auge ***

🌧️ Regen 1

🔪 Messer 17

🖤 Schwarz 82

🍂 Herbst 2

💋 Lippe 14

🌇 Abend 59

🌌 Nacht ***

Was sagt das über die Tavaruk-Saga aus? Dass Hell und Dunkel sich die Waage halten – aber das auch nur dank eines statistischen Tricks? 🤔

Da ich mich gerne vor Entscheidungen drücke (“Was du heute kannst besorgen, das verschieb getrost auf morgen”), werde ich mit “Regen” beginnen.

Der magische Föhn und andere Artefakte

Der magische Föhn und andere Artefakte

Der #highfantasymonat Oktober von instagram.com/elin.nelier/ hat heute das Thema “MAGISCHES WERKZEUG”. Wenn ich das lese, fallen mir klassische magische Gegenstände wie fliegende Teppiche, Kristallkugeln oder natürlich Zauberstäbe ein, aber auch solche, die es in den betreffenden Fantasywelten nie in die Massenproduktion geschafft haben, wie etwa der Hut des Erzkanzlers in Pratchetts Scheibenwelt – oder natürlich, nomen est omen, der Eine Ring.
An dieser Stelle kann ich nicht anders als an die von mir erschaffene Welt zu denken, denn auch dort dreht sich alles um ein Artefakt, das in den falschen Händen zum Schlimmsten führen kann. Dummerweise entzieht es sich den üblichen Methoden, mit denen man es magisch aufspüren könnte, wie Erzmagier Mikadelu Gidyon seiner Studentin Shaina zu erklären versucht:
„Das Auge des Likhen-Ra ist auf allen Ebenen verwoben mit unserer Welt. Es ist das Fundament unserer Wirklichkeit. Und eben wegen seiner Allgegenwart ist es so schwer zu finden. Es ist, als würde ein Fisch versuchen, sich einen Begriff von dem Ozean zu machen, in dem er schwimmt. Ich glaube, hätten Fische eine Sprache, dann gäbe es darin sicher kein Wort für ‚Wasser‘.“

Wenn ich mir ein magisches Werkzeug für mich selbst wünschen könnte, dürfte es gerne eine Nummer kleiner sein. Fürs Erste wäre ich schon mit einem Föhn zufrieden, mit dem ich meine Haare in weniger als einer Stunde trockenkriege.

Drachen, Schulbibliotheken und Ents

Drachen, Schulbibliotheken und Ents

Nach einer längeren apokalypsebedingten Funkstille möchte ich wieder etwas aktver werden. Ab heute klaue ich von mir selbst! Will heißen: Ich teile meine Instagram-Beiträge auch hier, insoweit ich sie für teilenswert halte, denn nicht jeder ist notwendigerweise dort unterwegs Eine Autorenkollegin (instagram.com/elin.nelier) hat dort den Oktober zum #highfantasymonat erklärt. In diesem Rahmen gibt es im Zweitagesrhythmus Denkanstöße rund ums Thema Fantasy.

Heute soll es um Fantasywesen gehen.

Gut, das ist ein sehr dankbares Thema! Den Einstieg ins Thema Fantasy fand ich schon als Kind, und zwar direkt im Anschluss an meine Dinosaurierphase, die als Übergang zu den Drachen diente. Die Drachen haben mich seither nicht losgelassen, hatten aber auch gleich noch ihre Kumpels im Schlepptau: Im Prä-Internet-Zeitalter war ein Lexikon mein Ausgangspunkt, und der Eintrag “Drache” hatte einen Verweis auf -> Fabelwesen.
Basilisk, Einhorn, Greif und Chimäre waren dort aufgelistet, ja sogar mit Illustrationen versehen. Ich hatte Blut geleckt und machte mich auf die Suche nach weiteren solcher Wesen.

Mein erstes Buch – unveröffentlicht, da es es davon nur ein einziges, im Alter von elf, zwölf Jahren von Hand geschriebenes und zusammengeklebtes Exemplar gibt – hatte den reißerischen Titel: “Das große Buch der Fabelwesen”. Wie es sich für einen Nerd geziemt, verbrachte ich damals einen großen Teil meiner Pausen nicht mit den Coolen draußen auf dem Schulhof, sondern in der Bibliothek, stets auf der Jagd nach neuen Kreaturen für mein Werk.

Eins führte zum anderen: Die Schulbibliothek war gut genug sortiert, um mich irgendwann auf Tolkiens “Der kleine Hobbit” (yep, die damals verfügbare deutsche Übersetzung hieß eben so) stoßen zu lassen. Von da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auf “Der Herr der Ringe” stoßen musste. Spätestens ab hier gab es kein Zurück mehr für mich. Den stärksten Eindruck machten auf mich allerdings weder die Nazgûl noch der Balrog, sondern die so durch und durch bodenständigen Ents. Obwohl ich selbst nicht unbedingt mit dem allergrünsten Daumen gesegnet bin, stehen mir naturverbundene Fantasywesen am nächsten, Wesen, die wie Ents oder Dryaden Bäume hüten. Wesen, die ihre Kraft aus Felsen, Erde und Pflanzen beziehen oder selbst Verkörperungen dieser Kräfte sind. Wesen, die in verwunschenen Waldseen hausen oder durch endlose Grasmeere streifen. Tierische oder halbtierische Wesen wie Zentauren oder Satyrn, die uns an unsere eigene tierische Natur erinnern.
Im zweiten Band der Tavaruk-Saga wird der Wächter des Heiligen Hains – im ersten Band nur kurz erwähnt – eine wichtigere Rolle spielen. Na, der ist ein Fantasywesen genau nach meinem Geschmack!