„Gerta Lökks, die Meisteralchimistin von Smöldergart, ist eine verschrobene ältere Dame mit Puderzuckergeruch und einer Vorliebe für Katzen, Hüte und gutes Essen. Wenn sie Professor Gidyon besucht, nennt sie ihn ‚Junge‘ und bringt ihm selbstgemachte Kürbismarmelade mit. Auch wenn das alles harmlos klingt, ich würde mich nicht mit ihr anlegen. Bei der letzten Belagerung von Ryslak war sie hier, um die Stadt zu verteidigen. Es gab einen Wolkenbruch, und sie hat den #Regen über Grinyuls Truppen in Säure verwandelt. Ich habe es nicht selbst gesehen, aber die, die es gesehen haben, meinten, ich sollte froh darüber sein. Unappetitliche Geschichte.“Virginia steckte sich andeutungsweise den Finger in den Hals und machte Würgegeräusche.
Danke an instagram.com/qatarcookie/ für die feine Idee namens #schreibtober – an 15 Tagen im Oktober Zitate aus unseren eigenen Werken zu einer Liste vorgegebener Stichwörter! Ich verkünde stolz: ALLE 15 finden sich in “Weltenretter”, sogar mehrfach – mit einer einzigen Ausnahme (“Regen” kommt nur einmal vor).
Ich war selbst neugierig auf meine Statistik. Das Zählen war dann doch nicht so einfach, weil die Wörter in unterschiedlichen Formen und Zusammensetzungen vorkommen und ich von Fall zu Fall entscheiden musste, ob ich das jeweilige Wort zähle oder nicht. In einem Fall tauchen zwei Wörter der Liste gepaart auf: “tintenschwarz”. Drei Wörter tauchten so häufig (mehr als hundertmal) auf, dass ich zu faul war, genauer zu analysieren, welche davon in die Statistik einfliessen sollen: “Hand”, “Nacht” und natürlich “Auge”. Letzteres ist nicht überraschend, weil das mächtigste Artefakt der Welt Tavaruk “Das Auge des Likhen-Ra” genannt wird – darüber habe ich mich gestern unter #highfantasymonat ausgelassen.
Doch nun – voila – die Statistik:
🌚 Dunkel 8 (“Dunkelheit” mitgezählt: 38)
☠️ Knochen 5
🍃 Blatt 5
✒️ Tinte 2
🤚🏽Hand ***
🔆 Hell 8 (“Helligkeit” mitgezählt: 12)
☁️ Wolken 18
👁️ Auge ***
🌧️ Regen 1
🔪 Messer 17
🖤 Schwarz 82
🍂 Herbst 2
💋 Lippe 14
🌇 Abend 59
🌌 Nacht ***
Was sagt das über die Tavaruk-Saga aus? Dass Hell und Dunkel sich die Waage halten – aber das auch nur dank eines statistischen Tricks? 🤔
Da ich mich gerne vor Entscheidungen drücke (“Was du heute kannst besorgen, das verschieb getrost auf morgen”), werde ich mit “Regen” beginnen.
Der #highfantasymonat Oktober von instagram.com/elin.nelier/ hat heute das Thema “MAGISCHES WERKZEUG”. Wenn ich das lese, fallen mir klassische magische Gegenstände wie fliegende Teppiche, Kristallkugeln oder natürlich Zauberstäbe ein, aber auch solche, die es in den betreffenden Fantasywelten nie in die Massenproduktion geschafft haben, wie etwa der Hut des Erzkanzlers in Pratchetts Scheibenwelt – oder natürlich, nomen est omen, der Eine Ring. An dieser Stelle kann ich nicht anders als an die von mir erschaffene Welt zu denken, denn auch dort dreht sich alles um ein Artefakt, das in den falschen Händen zum Schlimmsten führen kann. Dummerweise entzieht es sich den üblichen Methoden, mit denen man es magisch aufspüren könnte, wie Erzmagier Mikadelu Gidyon seiner Studentin Shaina zu erklären versucht: „Das Auge des Likhen-Ra ist auf allen Ebenen verwoben mit unserer Welt. Es ist das Fundament unserer Wirklichkeit. Und eben wegen seiner Allgegenwart ist es so schwer zu finden. Es ist, als würde ein Fisch versuchen, sich einen Begriff von dem Ozean zu machen, in dem er schwimmt. Ich glaube, hätten Fische eine Sprache, dann gäbe es darin sicher kein Wort für ‚Wasser‘.“
Wenn ich mir ein magisches Werkzeug für mich selbst wünschen könnte, dürfte es gerne eine Nummer kleiner sein. Fürs Erste wäre ich schon mit einem Föhn zufrieden, mit dem ich meine Haare in weniger als einer Stunde trockenkriege.
Nach einer längeren apokalypsebedingten Funkstille möchte ich wieder etwas aktver werden. Ab heute klaue ich von mir selbst! Will heißen: Ich teile meine Instagram-Beiträge auch hier, insoweit ich sie für teilenswert halte, denn nicht jeder ist notwendigerweise dort unterwegs Eine Autorenkollegin (instagram.com/elin.nelier) hat dort den Oktober zum #highfantasymonat erklärt. In diesem Rahmen gibt es im Zweitagesrhythmus Denkanstöße rund ums Thema Fantasy.
Heute soll es um Fantasywesen gehen.
Gut, das ist ein sehr dankbares Thema! Den Einstieg ins Thema Fantasy fand ich schon als Kind, und zwar direkt im Anschluss an meine Dinosaurierphase, die als Übergang zu den Drachen diente. Die Drachen haben mich seither nicht losgelassen, hatten aber auch gleich noch ihre Kumpels im Schlepptau: Im Prä-Internet-Zeitalter war ein Lexikon mein Ausgangspunkt, und der Eintrag “Drache” hatte einen Verweis auf -> Fabelwesen. Basilisk, Einhorn, Greif und Chimäre waren dort aufgelistet, ja sogar mit Illustrationen versehen. Ich hatte Blut geleckt und machte mich auf die Suche nach weiteren solcher Wesen.
Mein erstes Buch – unveröffentlicht, da es es davon nur ein einziges, im Alter von elf, zwölf Jahren von Hand geschriebenes und zusammengeklebtes Exemplar gibt – hatte den reißerischen Titel: “Das große Buch der Fabelwesen”. Wie es sich für einen Nerd geziemt, verbrachte ich damals einen großen Teil meiner Pausen nicht mit den Coolen draußen auf dem Schulhof, sondern in der Bibliothek, stets auf der Jagd nach neuen Kreaturen für mein Werk.
Eins führte zum anderen: Die Schulbibliothek war gut genug sortiert, um mich irgendwann auf Tolkiens “Der kleine Hobbit” (yep, die damals verfügbare deutsche Übersetzung hieß eben so) stoßen zu lassen. Von da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auf “Der Herr der Ringe” stoßen musste. Spätestens ab hier gab es kein Zurück mehr für mich. Den stärksten Eindruck machten auf mich allerdings weder die Nazgûl noch der Balrog, sondern die so durch und durch bodenständigen Ents. Obwohl ich selbst nicht unbedingt mit dem allergrünsten Daumen gesegnet bin, stehen mir naturverbundene Fantasywesen am nächsten, Wesen, die wie Ents oder Dryaden Bäume hüten. Wesen, die ihre Kraft aus Felsen, Erde und Pflanzen beziehen oder selbst Verkörperungen dieser Kräfte sind. Wesen, die in verwunschenen Waldseen hausen oder durch endlose Grasmeere streifen. Tierische oder halbtierische Wesen wie Zentauren oder Satyrn, die uns an unsere eigene tierische Natur erinnern. Im zweiten Band der Tavaruk-Saga wird der Wächter des Heiligen Hains – im ersten Band nur kurz erwähnt – eine wichtigere Rolle spielen. Na, der ist ein Fantasywesen genau nach meinem Geschmack!
“Read and greet” ist eigentlich eine Wanderlesebühne für Autoren, Musiker und andere Künstler, organisiert durch den Marburger Kulturförderverein Bifroest. Nun wird bedingt duch Covid-19 gerade recht wenig gewandert. Stattdessen könnt ihr von zuhause aus per Live-Stream meine zweite Online-Lesung genießen. Weitere Informationen und dann auch den Link zum Live-Stream findet ihr unter https://www.facebook.com/events/690057415122893/
Viele von uns sitzen wohl gerade zuhause fest, aber das hindert uns nicht daran, zusammen eine Reise in andere Welten anzutreten! Ich lade euch zu einer Live-Lesung aus dem ersten Band der Tavaruk-Saga ein – dunkle Fantasy mit einer Prise Humor. Lasst uns gemeinsam die Erscheinung des Taschenbuchs begießen! Für eure Getränke müsst ihr zwar selbst sorgen, aber dafür übernehme ich das Vorlesen. Ich verspreche feierlich, mehr AUS dem Buch vorzulesen als ÜBER das Buch zu sprechen. 😉
Als Plattform habe ich für den ersten Versuch Facebook Live gewählt. Unter folgendem Link findet ihr das Event, in dem dann hoffentlich das Video um acht Uhr abends startet:
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